Wir schreiben keine Postkarten, wir leben sie! Das heute war eine: Lake Tahoe ist die pure Idylle. Die Sonne glitzerte auf dem Wasser, am Ufer stehen Bäume, dahinter erheben sich im Dunst weitere Berge. Dazu der knackig blaue Himmel: Fertig ist das Titelbild des Reiseführers. Susanne hatte irgendwo Bilder vom Lake Tahoe – was angeblich in der Sprache der Natives soviel heißt wie „Wasser an einem hohen Ort“ – gesehen und den See direkt in die Reiseplanung aufgenommen, und mir war er immerhin aus dem Film „City of Angels“ ein Begriff. Also nix wie hin da! Und es war … siehe oben.
Der See ist mit seinen gut 190 Quadratmeilen der größte alpine See Nordamerikas. Er fasst irre viel Wasser, wird aus etwa 60 Quellen gespeist (kein Fluss, der Dreck reinspülen könnte) und ist mit täglich (!!) 1,4 Millionen Tonnen verdunstetem Wasser eine wahre Wolkenfabrik. Diese Fakten sind aber eher sekundär, wenn man an dem superklaren türkisblauem Wasser steht, die wunderschönen Ufer betrachtet und die Gedanken schweifen lässt.
Wir haben uns eine zweistündige Bootstour mit der MS Dixie II, einem Schaufelrad-„Dampfer“, gegönnt. Das Ding ist komplett Fake, aber hübsch. 😁 Blöd nur, dass wir die Sonnencreme vergessen haben. Ich hab jetzt einen knallpinken Kapuzenpulli an in der Hoffnung, dass mein Sonnenbrand etwas weniger auffällt. Hat nicht geklappt, Ross, unser Gastgeber, stellte anerkennend fest, dass mein Gesicht doch sehr gut zum Shirt passt … Ross und seine Frau Gail sind der Hammer. Solche superlieben, kommunikativen und vertrauensvollen Gastgeber sind ein echter Glücksfall bei Airbnb. Bei der Pizzabestellung wäre ich ohne Gail eben echt lost gewesen – der Typ am anderen Ende der Leitung war etwas … konfus. Ross meinte dann auch: „You wouldn’t be lost, but hungry!“ Am Ende war die Pizza (etwas spät aber immerhin) da, heiß und lecker. Was will man mehr.
Lake Tahoe ist die letzte Station unseres eigentlichen Roadtrips; San Francisco läuft so ein bisschen außer Konkurrenz. Deshalb nehmen wir uns hier mit Ansage die Zeit, auszufaden und zur Ruhe zu kommen. Eindrücke zu verarbeiten und einfach die Gegend auf uns wirken zu lassen. Für morgen haben wir dementsprechend auch noch nicht wirklich einen Plan. Einfach schauen, träumen, genießen. Diesmal vom (West-)Ufer aus. Mit Sonnencreme …
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