Sittin‘ on the Dock of the Bay

Was für ein Tag!

Unsere Unterkunft hat einen Hinterhof und dort ein paar Sitzgruppen. Alles sehr gemütlich und wirklich hübsch gemacht. Also haben wir heute morgen unseren Kaffee und die gestern frisch gekauften Bagels samt Zubehör geschnappt und draussen unter einem Zitronenbaum gefrühstückt. Lecker, luftig und locker wie der Frischkäse auf den Bagels. Dazu strahlend blauer Himmel – ein grossartiger Start in den Tag.

Wir hatten nicht wirklich ’nen Plan für den Tag – wir wussten nur, dass wir zu „Fisherman’s Wharf“ und dort ein bisschen rumhängen wollten. Also Parkticket fürs Auto gekauft und gegenüber Pier 39 ins Parkhaus. Schnell über die Strasse und erstmal mit dem Himmel um die Wette gestrahlt. Wir stehen in Downtown San Francisco am Pier 39 und alles ist so … perfekt.

Links ist die Anlegestelle der „Red & White Fleet“, die genauso wie die „Blue & Gold Fleet“ Bootstouren durch die Bay anbieten. Da die Abfahrtszeit der Red & White besser passte, haben wir uns spontan für die entschieden und eine „Golden Gate Bay Cruise“ gebucht. Keine 20 Minuten später waren wir an Board und das Boot legte auch schon bald ab. Unsere 4. Bootstour in diesem Urlaub, aber war wieder toll. Die Stadt vom Wasser aus zu sehen und ein bisschen Infos zu bekommen, ist echt nett. Und die Golden Gate von unten ist sowieso der Hammer! Ebenso wie Alcatraz zu umrunden. Ja, man hat das alles schon 1000 mal gesehen – im Fernsehen, auf Bildern usw. – aber selbst mit dem Boot da entlang zu schippern ist einfach was ganz anderes.

Wieder an Land wollten wir Seelöwen gucken gehen. Die Stadt hat direkt neben dem Pier 39 für die wild lebenden Seelöwen dort extra Pontons hingebaut, damit die Tiere sich ungestört sonnen und ausruhen können. Das tun die auch angeblich ausgiebig – und das wollten wir sehen. Also sind wir rübermarschiert und haben zwar die Pontons, aber keine Seelöwen entdeckt. Die hatten wohl Urlaub und ihre Fotomotiv-Vertretung, die Möwen, dagelassen. Möh. Ein paar einzelne Seelöwen haben hie und da den Kopf aus dem Wasser gestreckt und ein paar haben es sich offenbar zur Aufgabe gemacht, den Aufpasser zu veralbern, der dafür sorgen soll, dass die Viecher auf ihren eigenen Pontons rumlümmeln und nicht auf den Boots-Anlegern. Die sind immer wieder raus auf die Anleger, fingen an rumzubrüllen bis der Aufpasser angeschlurft kam und sind dann rülpsend wieder im Wasser verschwunden – nur um kurz darauf bei einem anderen Anleger das Spiel von vorne zu beginnen. Witzbolde.

Als wir genug hatten, sind wir bis ans Ende des Pier 39 spaziert, um dann im Inneren der Pier-Anlage wieder zurück zur Strasse zu schlendern und dabei die zahlreichen Shops und Restaurants genauestens zu begutachten. Ergebnis: Judith ist jetzt um ein paar Dollar ärmer, aber um 4 (vier!) Schildmützen und die Erkenntnis, dass sie zu wenig Köpfe hat, reicher und wir wussten, wo wir später was essen wollten: im „Pier Market“, einem Seafood-Restaurant, das nett aussieht und eine vielversprechende Karte hat. Das bestellte Sweat-Shirt haben wir leider nicht gefunden – sorry, Daggi.

Danach wollten wir unbedingt „Cable Car“ fahren. Einen 1-Day Pass von „MUNI“ (dem örtlichen Beförderungssystem) hatten wir uns per App schon gekauft. Also sind wir zur nahegelegenen Endstation der Cable Car Linie „Powell & Hyde“ in die Taylor Street / Ecke Bay Street gelaufen und haben uns in die kurze Schlange der Wartenden eingereiht. Tickets hatten wir ja schon. Ein Cable Car stand da abfahrbereit und voll – fuhr aber nicht los. Und 3 weitere warteten gegenüber, dass der Platz frei wurde und sie drehen konnten. Die Dinger haben ja keinen eigenen Antrieb, sondern werden von einem Kabel (das in einem Schacht in der Strasse verlegt ist) gezogen. Daher auch der Name „Cable Car“. Und weil die Kralle, mit dem sich das Ding an dem Kabel festkrallt, vorne am Wagen ist, können die Cars auch nur in eine Richtung fahren. Wollen sie zurück, muss der Wagen von den zwei Schaffnern per Hand (!) auf der dafür vorgesehenen Drehscheibe gedreht werden. Wie vor 100 Jahren.

Als der erste Wagen endlich weg war, wurde der nächste gedreht und wir konnten einsteigen. 10 Stationen durch die Strassen von San Francisco („Entzückend“ – Insider 😉) und wir sind wieder ausgestiegen. Mason / Ecke Jackson – so hatte die App es gesagt, weil wir dort in die andere Linie umsteigen sollten, die durch die Hyde Street zur Lombard Street fährt. Und dort wollten wir hin. Wahrscheinlich hätten wir einfach sitzen bleiben können, weil die Powell & Hyde Linie vermutlich eine Schleife fährt und genau da wieder rauskommt, wo wir ausgestiegen sind – nur eben im rechten Winkel dazu. Aber wer weiss das schon. Und aus der App sind wir nicht sehr schlau geworden. Jedenfalls standen wir dann da irgendwas zwischen 10 und 20 Minuten, weil sich die Cable Cars anscheinend sowas von überhaupt nicht an irgendwelche Fahrpläne halten. „In die nächste, die kommt, steigen wir wieder ein – egal welche Richtung“ war dann der Plan, weil es echt frisch wurde in der schattigen Strassenschlucht. Dann kam auch eine und fuhr erfreulicherweise auch in die Richtung, in die wir wollten. Ausgestiegen sind wir dann an der Haltestelle „Lombard Street“ nicht, weil wir keine Lust hatten, nochmal 20 Minuten auf die nächste Bahn zu warten. Die Lombard ist die eng gewundene Strasse mitten in den Hügeln von San Francisco, die man aus Film und Fernsehen kennt. Wir haben aus der Bahn die Strasse runter geguckt und ein Foto gemacht. Muss reichen.

Die Endstation war dann die andere Drehscheibe unten an Fisherman’s Wharf: Hyde / Ecke Beach Street. Weil es dann schon halb 6 war und wir langsam ein Hüngerchen hatten, sind wir durch die „Jefferson“ wieder Richtung Pier 39 geschlendert um dort im „Pier Market“ zu dinieren. Wir wollten Fisch und wir wollten lecker. Und das haben wir auch bekommen. Beides. Meine Entdeckung des Tages: gegrillter Schwertfisch. Extreeem lecker.

Die Abendstimmung, ein paar kauzige Seelöwen und ein paar letzte Blicke auf die Bay und die Docks waren der krönende Abschluss für diesen wundervollen Tag. Schon der 2. Tag in San Francisco komplett ohne Nebel und das Ende Oktober – ist wohl ungewöhnlich, aber wenn wir schon Regen in der Wüste hatten, kann man ja auch mal Glück haben. 😉

Morgen gehen wir in die „California Academy of Sciences“, die hier ums Eck mitten im Golden Gate Park ist. Tickets haben wir schon …


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2 Gedanken zu „Sittin‘ on the Dock of the Bay

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