South Lake Tahoe – San Francisco

Einmal quer durch die USA, von Ost nach West – wir haben es getan! Für mein erstes Mal Amerika war das die goldrichtige Strecke, finde ich. So viel zu sehen, so viel zu erleben, hinter jeder Bergkuppe was Neues: Irre. Heute gab’s zum Abschied sogar noch ein wenig Schnee auf den Berggipfeln bei Lake Tahoe. Susanne, die sich das die ganze Zeit gewünscht hatte, grinste wie eine – nun ja, Schneekönigin.

Und unser heutiges Ziel (und das letzte unserer Reise) ist nochmal was ganz besonderes: Wir sind tatsächlich in San Francisco. Das ist jetzt kein Film oder Song oder Plakat: Wir sind wirklich hier! Blumen hatten wir zwar nicht im Haar, aber wir haben die Stadt stilecht über die Golden Gate Bridge erreicht. Allein die Anfahrt war spannend und wunderschön: Spannend, weil wir vorher noch ein oder zwei Aussichtspunkte ansteuern wollten und ich mal wieder Sorge hatte, dass wir die Ausfahrt verpassen (haben wir natürlich nicht). Wunderschön, weil der Blick auf die Brücke und den glitzernden Pazifik wirklich atemberaubend ist. Die Stelle, von der wir die Brücke überblickt hatten, war offenbar ideal – die beiden Raben, die neben uns an der Mauer hockten und ebenfalls runterblickten, müssen es ja wissen …

Die Fahrt über die Brücke selbst war dann ebenfalls ein Ereignis. Netterweise bei strahlendem Sonnenschein und nicht bei Nebel, was hier gar nicht mal so unwahrscheinlich gewesen wäre. Dann noch kurz durch den Golden Gate Park, und wir waren in dem Viertel, in dem wir die nächsten drei Nächte ein kleines, aber feines Zimmerchen haben. Das Viertel heißt „Sunset“ – und guess why! Die Sonne hat zwar geschummelt und ist rotglühend hinter den Wolken verschwunden (davor wäre auch ungünstig …), aber schön war’s trotzdem!

Unsere erste Amtshandlung war ein Trip an den Ozean. Wobei „Trip“ etwas übertrieben ist, wir mussten einfach die Straße runter. Hose hochgekrempelt, Schuhe aus, und dann konnte ich meine Füße endlich in den Pazifik halten! Dieser wilde, wunderschöne und riesige Ozean fehlte mir noch in meiner Sammlung, nachdem ich vor genau zwei Wochen und einem Tag bereits auf Coney Island im Atlantik gestanden hatte. Es war eiskalt und es war herrlich! Allerdings dachte sich das Wasser wohl „Da geht noch mehr“ und umspülte meine Beine etwas vehementer. Was soll’s, die Jeans trocknet auch irgendwann wieder.

Zum Glück haben wir für den „Katzensprung“ zum Meer runter doch das Auto genommen, sonst wären wir jetzt noch nicht wieder oben … Ich rechne immer noch mit den deutschen Entfernungen. „Nebenan“ ist hier dann doch etwas anders dimensioniert als in Deutschland. Das hat uns trotzdem nicht davon abgehalten, in die andere Richtung zu Fuß zu gehen, was zum Glück wirklich deutlich kürzer war. Erst in den Supermarkt, Frühstück für morgen einkaufen, und dann in einem der chinesischen Restaurants hier ums Eck was essen.

Wir sind aufs Geratewohl in einem Laden gelandet, in dem fast ausschließlich asiatisch-stämmige Menschen gegessen haben. Unser Essen war dann auch wahrscheinlich ziemlich authentisch. Ich sag mal so: Austern und ich werden auch beim zweiten Versuch (der erste war vor 37 Jahren) keine Freunde und Tofu ist auch nicht so meins, selbst in der Kombination mit Schweinefleisch. Susanne hatte währenddessen versucht, ihren Lobster-Nudeln mit Stäbchen zu Leibe zu rücken – und ist grandios gescheitert. Das ist ohne lebenslange Übung einfach nicht das richtige Werkzeug! Vielleicht sollten wir die kulturellen Experimente etwas reduzieren. Oder uns eher auf die amerikanische Küche konzentrieren. Da gibt es sicher noch genug zu entdecken! Das Brisket-Sandwich gestern war jedenfalls fantastisch.

Morgen gehen wir in der City auf Entdeckungstour. Cable Car, Pier 39, Lombard Street: Mal sehen, was uns noch so in den Weg läuft. Wir lesen uns!


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