The Empire strikes back

Ich war da ja schonmal. Vor 37 Jahren. Steht noch.
Trotzdem ist alles anders. Da wo früher der Eingang war, ist jetzt der Ausgang. Und der Eingang ist … nennen wirs mal: verwirrend. „Door 20“ ist die Auskunft, die man von den geduldig und uniformiert professionell Rumstehenden an jeder Tür bekommt. Und an jeder Tür steht „20“. Also „2 – 20“ um genau zu sein (was einen aber auch nicht schlauer macht). Die dritte 20er Tür wars dann aber auch. Nur zu früh. Wir sollen in 5 Minuten nochmal kommen. Ok. Früher war das einfacher.

Drinnen ein Labyrinth aus Informationstafeln, Schaubildern, nachgebauten Filmszenen, interaktiven Displays und Modellen. Und der einzige Weg da durch zu kommen, ist dem Schild „EXIT“ zu folgen (was irgendwie auch verwirrend ist, weil wir ja nicht raus, sondern erstmal rein wollten).

Dann ein Aufzug. Mit einem Video, das in Zeitraffer aus Froschperspektive den Aufbau des Wolkenkratzers zeigt, im Dach der Fahrstuhlkabine. Man fährt quasi durch die Zeit nach oben oder so. Wir dachten zwar, dass das nur ein Fake ist und der Aufzug sich garnicht bewegt (man kennt sowas ja von Freizeitparks) – als die Tür aufging, war aus den Fenstern aber deutlich zu sehen, dass wir nicht mehr auf „Streetlevel“ waren. Okaaaayyyy… 80 Stockwerke in gefühlt 20 Sekunden. Die Ohren haben das bestätigt.

Fenster, Infotafeln, mehr Labyrinth und dann noch ein Aufzug zum 86. Endlich auf der Plattform und frischer Wind. Wow. Ich war da ja schonmal. Vor 37 Jahren. Aber es hat mich wieder komplett umgehauen. Diese Stadt, dieser Blick – und das Wetter hat es extrem gut mit uns gemeint. Wir haben ne Stunde da oben einfach nur rumgestanden, runter geguckt, Fotos gemacht, uns gegenseitig „da guck mal“ gezeigt und versucht, das alles irgendwie zu verarbeiten.

Ja, es gibt noch andere Aussichtsplattformen auf anderen Wolkenkratzern. Und ja, ich war da schonmal – aber Judith noch nicht. Und egal, was andere sagen: Nothing beats the Empire. King Kong würde mir da sicher zustimmen.

Wieder unten haben wir uns ne Route zum nächsten Tagesordnungspunkt gesucht: Grand Central Station. 2 Schritte zu Fuss, ein Stück mit dem Bus und ein paar Stationen Subway später fanden wir uns an der 42. Ecke Park Avenue wieder. Wenn die Amerikaner eines können, dann isses Pathos. Die Architektur, die Inschrift(en), der Prunk und die schiere Grösse – alles strotzt vor Pathos und Selbstbewusstsein. Das ist irgendwie irritierend und bewundernswert zugleich. Es scheint, als nähmen die Amerikaner sich selbst und einfach alles ernst. Jeder Heini, der irgendwo in Uniform an einer Tür steht und „Door 20 – third on the left“ sagt, fühlt sich wichtig und erfüllt seinen Job, so gut er kann. Und es funktioniert. Es läuft alles und jeder trägt seinen Teil bei. Ist schon cool.

Kurz bei Apple vorbei gesehen (ein Apple-Store auf der Balcony im Inneren der Grand Central ist schon echt bekloppt), kein Armband für die Apple-Watch gekauft – „die Farben sind doof“ – das iPhone 16 Pro Max Dingdong Plus Mega Wupp angesabbert und wieder raus.

Runter in die Sub Richtung Downtown, noch ne Sub Richtung Brooklyn und 14. Strasse, Ecke 1. Avenue wieder an die frische Luft. Boah ist das stickig in der Subway. Noch 3 Blocks zu Fuss durchs East Village und wir waren bei „Momofuku Noodle Bar“ – angeblich dem besten Ramenladen in New York. Keine Ahnung, obs der beste ist, aber es war seeehr lecker.


Die heutige Tour:

Sub-Sub-Bus zurück und wieder „zuhause“. New York ist toll. Und Faszinierend. Und anstrengend. Und wir sind jetzt platt. Morgen Downtown, 9/11 und … schaunmermal.

Stay tuned.


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